Wie weit darf die Kooperation mit Unrechtregimes gehen, bevor sie zur Kollaboration wird? Was ist Diplomatie? Was Mittäterschaft?
Sportstudentinnen und -studenten der Sporthochschule Köln gegen die WM in Katar mit ihrem Aufruf auf change.org
Solidarität mit den Opfern des Regimes in Katar! "Wer im Angesicht von Unrecht schweigt, macht sich des Unrechts mitschuldig. Wir, eine Gruppe von Studierenden der internationalen Sportpolitik der Deutschen Sporthochschule Köln, können und wollen nicht schweigen und sehen es als unsere Pflicht an, klar und eindeutig Stellung zu beziehen gegen die kommende Fußball-Weltmeisterschaft der Männer in Katar. Es gibt Werte, für die der Sport und für die wir als Studierende stehen: Solidarität, Fairplay, Respekt, Würde, Vielfalt und Gleichheit. Nehmen wir diese Werte als Grundlage des Sports, dürfte diese WM nicht stattfinden."
Statement
Wer im Angesicht von Unrecht schweigt, macht sich des Unrechts mitschuldig.
Wir, eine Gruppe von Studierenden der internationalen Sportpolitik der Deutschen Sporthochschule Köln, können und wollen nicht schweigen und sehen es als unsere Pflicht an, klar und eindeutig Stellung zu beziehen gegen die kommende Fußball-Weltmeisterschaft der Männer in Katar.
Es gibt Werte, für die der Sport und für die wir als Studierende stehen: Solidarität, Fairplay, Respekt, Würde, Vielfalt und Gleichheit.
Nehmen wir diese Werte als Grundlage des Sports, dürfte diese WM nicht stattfinden.
Wenn einflussreiche Stakeholder sich diese Werte immer wieder zu eigen machen, um auf die verbindende Kraft des Fußballs hinzuweisen, die WM aber hinnehmen, rechtfertigen und bisweilen schönfärben, fragen wir uns, wem ihre Solidarität wirklich gilt?
Ganz sicher nicht denen, für die der Fußball eigentlich da ist: der Zivilbevölkerung.
Unsere Solidarität gilt den unterdrückten Menschen, insbesondere den Gastarbeiter*innen, den Verstorbenen und ihren Familien sowie allen, die den Mut haben, die Zustände vor Ort sowie innerhalb der FIFA zu kritisieren.
Diese WM basiert auf einem System der Ausbeutung und wird immer wieder damit gerechtfertigt, dass sich durch die WM die Menschenrechtslage in Katar verbessert. Schaut man auf Berichte von unabhängigen Menschenrechtsorganisationen wie Amnesty International oder Human Rights Watch, erkennt man, dass die Gastarbeiter*innen immer noch immensen Menschenrechtsverletzungen ausgesetzt sind.
Trotz der Komplexität des Themas ist es eigentlich ziemlich einfach: Menschen werden unterdrückt und sterben, damit ein paar andere privilegierte Menschen Fußball spielen bzw. gucken können.
(Auszug aus dem Statement auf change.org)