Vollmond Talks im Chancen-Café 103 und Paradigmenwechsel in der Kultur...
«Kultur - eine runde Sache?»
Der Vollmond Talk am 11. Tag des Oktober, zwei Tage nach dem Vollmond, beginnt frisch, fröhlich und munter. Vor dieser 6. Folge war die Rede von «Der Aktualität des Vollmonds in 30 Tagen», von der «Poetisierung des Lebens», vom «Stab, der für die Romantik gebrochen werden sollte» und last but not least von jenem «Band, was die Welt im Innersten zusammenhält». In allem durchzieht trotz aller Gedankensprünge im «Gedankentanz» ein roter Faden die Vollmond-Veranstaltungen des «selbsternannten postmodernen Romantikers». Er will formal stilistisch wie inhaltlich mit dem Rationalismus, den er nicht nur in der Philosophie, sondern in der Kultur insgesamt walten sieht, brechen. «Raus aus der Welt der sich verselbständigenden Zeichen, hinein mitten ins Leben!» Uri Bülbül fragt: «Haben wir überhaupt ein Gefühl für das, was wir tun?» Er beantwortet seine Frage selbst so: «Nein! In abstrakt logischen Folgerungen, theoretisierenden Begriffsspielereien, am Irrewerden der Vernunft an sich selbst mit all ihren Reglementierungen und Überreglementierungen, Gesetzen, Regeln, Normen erstickt das Leben in wohlgeformten Parzellen, Aufgabenteilungen, Entfremdungen und vermeintlicher Aufgeklärtheit, die aus der Wissenschaft eine Religion gemacht hat, der in Tempeln der Technologie und Technokratie gehuldigt wird, bis alles Leben in Selbstoptimierung robotisiert wird.»
Einen Ausweg daraus sieht er in einem notwendigen, unabdingbaren Paradigmenwechsel in der Kultur, wobei er selbst von der Weisheit der Hunde lernen möchte und aus Diogenes von Sinopes Zynismus eine Kynosophie formt.
Wie sich das anhört und anfühlt, kann bei den Vollmond Talks mitverfolgt werden: es gilt das Prinzip des Offenen Kunstwerks, alle sind zur aktiven Mitwirkung aufgerufen!