Sandra Oestmann mit Uri Bülbül in Kooperation, aber nicht im Talk, wie angekündigt.
Im Talk waren:
Andrea Schubert und Nicole Herber:
Wenn das Vorgeschriebene (das Präskriptive), durchaus auch im Sinne der Vorschrift, so die Philosophie des Offenen Kunstwerks gesprengt oder sonstwie überwunden werden soll zugunsten des Lebendigen gegenüber der Kultur der Bürokratie, Technokratie, so können in gewissem Rahmen auch die Vorankündigungen sich relativieren. Kunst, so will es Uri Bülbül und so wollen es einige Freunde, soll lebendig sein und nicht in Werk, Stein, Bild, Text, Buch gehauen, gedruckt, gepresst, zur verkäuflichen Handelsware erstarrt. Lässt sich das Leben so poetisieren und aus den Fängen der Bürokratie und Paragraphen befreien?
Die gebürtige Deutsch-Brasilanerin Sandra Oestmann sieht Affinitäten und Parallelen zu ihrer kulturellen Sozialisation. Und es kann kein Zufall sein, dass dies eine Verankerung in MACHBARSCHAFT BORSIG 11 und in GLOBALKULTUR Kunst und Kulturelle Bildung gGmbH findet.
Ist das noch Physik? Oder sind wir schon in der Mystik?
und Teil 2
Tod, Wiederauferstehung und Fruchtbarkeit - Tage der Hoffnung?
Nach März kommt April - das war schon immer so und ist allgemein bekannt! Ach ja?
Es geht nicht darum, die Geschichte des Kalenders nachzuzeichnen und genau festzustellen, wann der Weltenlauf in Jahre, Monde, Wochen, Tage aufgeteilt wurde. Das hat etwas mit Wahrnehmung zu tun, mit Beobachtung und Beschreibung, mit dem Gefühl eines Lebensrhythmus, in dem man sich nicht verliert und bewusstlos dahintreibt, sondern anfängt, zu reflektieren. So fängt auch Theorie an - im 18. Jahrhundert von lateinisch theoria -> la entlehnt, das auf altgriechisch theoria -> grc "das Anschauen, die Betrachtung" zurückgeht. Synonyme: [1] Annahme, Ansicht, Betrachtung, Denkansatz, Mutmaßung.: einen Schritt heraus aus dem Fluss und betrachten, Distanz gewinnen, nicht um sich zu verlieren, sondern zu schauen! (Google)
Unser Kalender geht auf den römischen Kaiser Gaius Julius Cäsar zurück. Er führte im Jahr 46 vor Christus den Julianischen Kalender ein.
So kann man lesen, wenn man googelt. Und zuvor gab es selbstverständlich auch einen Kalender: Realität ist nicht einfach und immer schon gegeben, sondern entsteht durch Beobachtung und Theorie, wie auch einst ein Kalender entstanden ist, den wir den "Julianischen Kalender" nennen. Da er fehlerbehaftet schien, wurde der gregorianische Kalender am 5. Oktober 1582 von Papst Gregor dem Achten in fast allen Ländern Europas eingeführt. So wird die Geschichtsschreibung auch christianisiert, dass man von "vor" und "nach Christus" sprechen kann. Julius Caesar selbst, der sich gewiss für einen Großen des Weltgeschehens hielt, wusste nicht, dass er im Jahr 46 v. Chr. den Julianischen Kalender einführte. Zeit, Zeitbeschreibungen, Perspektiven und Erlebniswelten divergieren, und wahrscheinlich ist es fatal, dass dieser Divergenz ein bestimmtes Realitätsmuster zugrundegelegt wird. Aber ist die Alternative dazu Beliebigkeit?
Von Andrea Schubert angeregt, die von Brian Greenes "Der Stoff, aus dem der Kosmos ist" und Rupert Sheldrake "Das Gedächtnis der Natur" inspiriert ist, dreht sich der Talk unter dem Vollmond im Chancen-Café 103 im März 2023 um das Thema der Realität. "Wie wirksam ist die Wirklichkeit und wo verhärtet sie sich zur normativen Kraft des Faktischen? Wie ist das Verhältnis von Traum und Wirklichkeit oder Fiktion und Wirklichkeit? Wie wirklich ist die Phantasie?" sind Fragen, mit denen sich Uri Bülbül beschäftigt und in seinem Serienroman SOKRATES literarisch auslebt. "Mein Anliegen ist nicht Wirklichkeit zu behaupten, sondern Mögliches und Unmögliches literarisch zur Sprache zu bringen", erklärt er seine Autorenintention im Abgesang auf das Chancen-Café, das schon am 31. März 2023 mit der Nordstadt Session verabschiedet und geschlossen wurde. Weiter geht es mit dem Vollmondtalk im Mai im Büro des MACHBARSCHAFT BORSIG 11 e.V.
Der Vollmond Talk wird live übertragen und ist auch
aufgezeichnet später verfügbar. Siehe oben links!